INSEL WANGEROOGE

Eine Stunde mit der Fähre - und man ist in einer anderen Welt. „Gott schuf die Zeit“, steht auf einem Schild am Westanleger, „von Eile hat er nichts gesagt.“ Autos gibt es nicht auf Wangerooge, nur eine Inselbahn, die vom Hafen ins Dorf fährt, durch Salzwiesen, auf denen im Frühling und Herbst Zehntausende Zugvögel rasten. Kraft tanken im Nationalpark Wattenmeer.

Seit über 200 Jahren kommen Menschen zum Baden und Erholen nach Wangerooge. Und noch länger versuchen sie, die wandernde Insel festzuhalten.  Getrieben von Wind und Wellen, driftet die flüchtigste der Nordfriesischen Inseln stetig ostwärts. Ohne Menschen, die die Strände befestigen und den Sand von einem Ende zum anderen tragen, wäre Wangerooge längst in der Jadeströmung versunken. Ein Leuchtturm, einst im Osten errichtet, fand sich zwei Jahrhunderte später am Westende wieder – ein Wimpernschlag im großen Strom der Zeit. 

Auf Wangerooge spürt man die Vergänglichkeit – und zugleich die Gültigkeit der Gegenwart. Mit jedem Schritt, über Wiesen und Dünen, durch Sand und Gischt, wächst die innere Freiheit, neue Horizonte zu entdecken und die Welt mit anderen Augen zu sehen.

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